Windows Home Server: Ein Segen beim Festplattenwechsel

Seit nun über einem Jahr verrichtet ein Windows Home Server bei mir seine arbeit. Tag für Tag sichert er mein Notebook und verwahrt dessen Daten sicher auf seinem Speicher.

In dieser ganzen Zeit war es noch nie nötig, ein Backup mittels Recovery CD wiederherzustellen. Zum Glück! Wer möchte schon soetwas müssen. Es ist jedoch praktisch, wenn man es möchte. 😉

So wie ich gestern. Auf Grund des Wunsches nach Multi-Boot am Notebook verbaute ich eine größere Festplatte, die mehrere Betriebsysteme beheimaten wird. Nach der Installation des 2. Betriebsystems war es an der Zeit auch Windows auf sein neues Heim umzuziehen. Eine Neuinstallation ginge zwar schnell, ist aber mit enormen Aufwand nach der Installation verbunden. Office/Outlook neu einrichten, VisualStudio, Dokumente etc. Ordner.. puh!

Zum Glück gibts bei mir ja immer ein frisches Update, mit allen Daten des Notebooks.

Damit auch wirklich nichts verloren geht nochmal mit der alten Festplatte gebootet, alle Programme beendet, und eine Sicherung angestossen, welche nach 6 Minuten auch schon fertig war.

Wieder auf die neue Festplatte gewechselt, und mit der Recovery CD gebootet. Diese startet ein kleines Vista System und begleitet mit einem Wizard durch den Wiederherstellungsprozess.

Die Netzwerkkarte sowie die Festplatten wurden vom System sofort erkannt, nur beim Erkennen des Home Servers tat er sich schwer. Das Problem war: Die Netzwerkkarte war nicht aktiv. Keine ihrer LEDs blinkte. Fies! Treiberproblem 🙁

Es besteht die Möglichkeit beim laufenden System ein Treiberpaket für seinen Rechner vom Home Server zu laden, wenn man eine Sicherung öffnet. Dies ist eben für einen solchen „Treibervorfall“ gedacht. Vorsorglich hatte ich diese Treiber auch schon auf einen USB Stick geladen.

Also nochmal von CD gebootet, bei der Hardwareerkennung diesmal jedoch auf Treiber installieren geklickt, und schon wurde der Netzwerkkartentreiber vom Stick geladen. Mit dem klappte es jedoch auch nicht.

Gemein! Tja, was macht man in einem solchen Fall? Genau, man geht ins Internet. Da auf der Festplatte schon ein anderes Betriebsystem war, musste ich wenigstens nur von der Festplatte booten, ohne diese zu wechseln. Nach kurzer Suche fand ich raus, dass schon andere dieses Problem hatten. Lösung: Treiber direkt von Realtek beziehen und auf den Stick kopieren.

Nungut, gesagt getan… und mal wieder neu gebootet. Diesmal war der Vorgang auch erfolgreich und der Server wurde binnen Sekunden erkannt.

Der nächste Schritt war das vorbereiten der Festplatte. Mir wurde ein Dialog mit den auf der Festplatte existierenden (für Windows brauchbaren) Partitionen sowie den in der Sicherung enthaltenen Partitionen angezeigt. Mittels DropDown Feldern konnte ich die Partitionen zuweisen. Einfach, aber funktional!

Ganz passten die existierenden Partitionen nicht, daher führte mich mein Weg zuerst in die Datenträgerverwaltung. Dort erzeugte ich alle nötigen Partitionen.

Wichtig: die kleine 100mb große versteckte Partition nicht vergessen, und diese auf Aktiv setzen! Sonst tut sich Windows 7 mit dem Booten wohl etwas schwer.

Nach dem Partitionieren und dem Zuweisen der Partitionen beginnt auch schon der Wiederherstellungsvorgang. An dieser Stelle wünschte ich mir einen Gigabit-Router. Leider kam keiner 😉 und so mussten die Daten übers 100Mbit Netz, geht auch, halt langsamer. Etwas mehr als 2 Stunden brauchte er für zirka 80GB Daten. Was ja durchaus ganz gut ist. 🙂

Nach dem kopieren einfach neu starten, und fertig. Der Bootmanager von Windows meint beim Starten zwar, dass Windows zuletzt nicht korrekt runtergefahren wurde, aber das liegt wohl daran, dass wir eine Sicherung eines laufenden Systems wiederhergestellt haben. 😉

Hier hätten die von MS ruhig etwas tricksen können, aber was solls. „Normal starten“ auswählen, und gut ist. Nach dem Einloggen erkennt Windows die neue Festplatte und möchte nochmal neu gestartet werden, aber dann ists endlich fertig, und man findet sein Windows so vor, wie man es verlassen hat.

Abschließend hab ich noch das andere Betriebsystem mittels EasyBCD zum Windows Bootmanager hinzugefügt, und dann wars wirklich fertig. 🙂

Bis auf das kleine Problem mit der Netzwerkkarte, klappte alles hervorragend. Das kleine Problem, kann aber im Ernstfall schnell zu einem großen Problem werden. Also für alle Fälle sollte man einfach mal das Recovery System testen, und gegebenenfalls die nötigen Treiber auf einem kleinen USB Stick verwahren. 🙂